Hallo Welt, mein Name ist Urs Hochstrasser. Im März 1984 erblickte ich das Licht dieser Welt. Die Kindheit und die größten Teile meiner Jugend verbrachte ich im beschaulichen Neuendorf mit meinen Eltern und zwei Brüder. Ein Dorf mit weniger als 2’000 Einwohner auf dem Schweizer Lande. Wenn man als Kind mit der Mutter zum Metzger oder ins “Lädeli” gab es immer noch etwas kleines zum Schnausen. Was für ein unbeschwertes Leben das war in diesem Idyll.

Mit 16 Jahren wurde es Zeit für die Berufswahl. Mit viel Glück bekam ich keine Lehrstelle als Informatiker und “musste” mit der Berufslehre als Elektroniker in der Ascom Solothurn vorlieb nehmen. Wieso, dies Glück sein soll? Erstens hätte ich zuvor schon gewusst wie sich die Betätigungsfelder der beiden Jobs entwickeln würden, hätte ich von vorne herein Elektroniker gewählt. Zweitens entstanden aus dieser Zeit enge Freundschaften. Aller guten Dinge sind drei: die Stadt Solothurn habe ich in mein Herz geschlossen und damals wusste ich schon, dass ich einmal hier leben werde.

Der Sport spielte schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. Als Kind meinte ein Arzt, dass aufgrund der Wachstumsstörungen zu viel Sport nicht gut für mich wäre. Nun, zum Glück tat dies meinem Bewegungsdrang keinen Abbruch. Ich versuchte so manche Sportart, ehe ich meine Leidenschaft fürs Inline Skating entdeckte. Früher stand ich mit Eishockeystock auf den Rollen und kämpfte auf dem Schulplatz um Ruhm und Ehre. Später entdeckte ich das Speed Inline Skating für mich. Hauptsächlich Strassenrennen bis zur Marathondistanz. Auch als Zuschauer ist für mich Sport wichtig. Schaue ich mir ein Eishockeyspiel an, dann ist es eher schwierig mich davon abzulenken.

Da in der Schweiz für die Männer noch immer Wehrpflicht herrscht rief das Militär. Bei der Musterung war es erneut einer glücklichen Fügung zu verdanken, dass mir die Funktion als Helikoptermechaniker angeboten wurde. Geprägt durch das Interesse meines älteren Bruders an Militärfliegern, ergriff ich diese Möglichkeit ohne zu zögern. Ich wählte ein damals neues Modell in welchem der ganze Dienst in einem Stück geleistet wird. Ein Jahr lang durfte ich an den Helikoptern der Schweizer Luftwaffe schrauben und unzählige Missionen als Load Master begleiten. Dies war ein ebenso grosses Vergnügen, wie grosse Verantwortung.

Mit dem Verdienst aus der Militärzeit konnte ich mir mit 21 Jahren einen ersten Kindheitstraum erfüllen, eine halbjährige Sprachreise nach Australien. Drei Monate lang besuchte ich eine Sprachschule in Cairns, lernte viele spannende Leute kennen und erkundete die Region Queensland mit regelmäßigen Ausflügen. Anschliessend bereiste ich mit vier Freunden aus der Sprachschule das restliche Australien für 2 Monate. Unser kleiner Camper, der maximal für drei Personen ausgelegt war, brachte uns von Brisbane via Alice Springs nach Perth. Den letzten Monat reiste ich alleine mit dem Rucksack umher. Sicherlich war dies eine der prägendsten Zeit in meinem Leben, schliesslich infizierte ich mich hier mit dem unheilbaren Reisefieber.

Zurück in der Schweiz, erzählte mir mein Bruder von seinem unvergleichlichen Besuch eines Inline Camp auf Sardinien. Natürlich meldete ich mich für die folgende Ausgabe im Jahr 2007 an. Dort fielen gleich mehrere Groschen im Bezug auf die Speed Skating Technik. Sebastian, der illustre Kopf des ganzen Camp-Team, lud mich kurze Zeit später ein Teil seines Teams zu werden. Selbstverständlich ergriff ich diese Möglichkeit beim Schopf, denn diesen Geist im Team wollte ich unbedingt miterleben und wer würde als Student schon Nein zu gratis “Urlaub” im Süden sagen. In jedem Camp begegnete ich seither wunderbaren Leuten und lernte dabei auch das eine oder andere über mich.

Foto: Frank Depping
Foto: Frank Depping

Die ersten 3 Jahre nach Australien verbrachte ich mit meinem Elektrotechnikstudium an der Berner Fachhochschule in Biel. Was soll ich dazu sagen? Ein Studentenleben muss man einfach geniessen. Es war viel los neben dem Studium, insbesondere als Coach und Funktionär in Sportvereinen und Verbänden war ich sehr engagiert. Bei einer spontanen Reise nach Schweden entschloss ich mich ein Fahrrad zu mieten und damit einige Tage durchs Land zu pedalen. Dies hinterliess einen bleibenden Eindruck, denn viele Leute kamen auf ich zu und der Kontakt zu den Einheimischen war unmittelbar vorhanden. Die letzten fünf Jahre wohnte ich in Solothurn und war für die Firma Selectron in Lyss tätig. Die ersten zwei Jahre als Software Ingenieur und danach als Projektleiter in der Entwicklung von Elektronischen Baugruppen für Züge.

Und jetzt? Nun geht es daran das nächste Kapitel aufzuschlagen. Mein unheilbares Reisefieber gepaart mit der Erfahrung auf dem Fahrrad in Schweden und dem Fakt, dass ich bis vor wenigen Jahren noch nie auf den amerikanischen Kontinenten war führte zum nächsten Traum. Ich bin sehr dankbar für die einzigartige Möglichkeit diesen Traum zu verwirklichen und auf den Strassen der Panamericana neue Erfahrungen zu sammeln und den unterschiedlichsten Leuten zu begegnen.

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